Vernissage der Ausstellung
edwin heim
buchhandwerk
eine zeitreise
Freitag, 17. Mai 2019, 18.30 h
Zentralbibliothek Solothurn
Begrüssung: Verena Bider, Direktorin ZBS
Referat: Prof. Christof Schelbert, Olten (als PDF verfügbar)
Apéro
Möglichkeit zum Erwerb der Objekte
Ausstellung: 17.-25. Mai 2019
Öffnungszeiten:
- Dienstag, Mittwoch und Freitag: 13.30-18.30 h
- Donnerstag: 13.30-21.00 h
- Samstag: 13.30-16.00 h
Edwin Heim wurde 1945 im solothurnischen Neuendorf geboren. Seine Berufswahl ergab sich aus dem Wunsch, ein gestaltendes Handwerk mit feinmotorischem Charakter zu erlernen. Nach der Lehre als Handbuchbinder vertiefte er seine Kenntnisse an der Scuola d’arte per legatori artistici in Ascona und bei Ole Olsen in Kopenhagen. Anschliessend besuchte er die legendäre Ecole supérieure Estienne in Paris. Nach seiner Rückkehr in die Schweiz wurde ihm die Leitung des Buchateliers im Centro del bel libro in Ascona anvertraut. Ab 1984 bildete er an der renommierten Buchbinderschule während rund 25 Jahren Fachleute aus der ganzen Welt weiter. Parallel dazu war er als Gastdozent und Fachjuror auch im Ausland aktiv und beteiligte sich an zahlreichen Ausstellungen und Wettbewerben. Fast ebenso zahlreich sind seine Auszeichnungen und Ehrungen. Er lebt und arbeitet als Freischaffender in Ascona.
Die Ausstellung von Edwin Heim ist eine Zeitreise durch 50 Jahre, in denen seine gestalterischen Prinzipien immer klarer zu tage treten. Als unentwegt schöpferischer Gestalter hat er Buchbindetechniken weiter entwickelt, neue Werkstoffe ausprobiert und vor allem in der Einbandgestaltung einen formal schlichten Weg beschritten, in dem Technik, Funktionalität, materialgerechte Verarbeitung, Haptik, Typografie und Farben das Wesen der Einbände bestimmen und einen kongenialen Beitrag zum jeweiligen Inhalt darstellen. Ob Bucheinbände, ob Drucke oder Reliefs und Plastiken, alle seine Werke zeigen Liebe und Leidenschaft für die Ästhetik und ihre Gesetze. Technisch perfekt ausgeführt, verweben seine Werke Geist und Materie. Harmonie und Spannung, Bewegung und Veränderung, Dichte und Transparenz, Licht und Schatten, glatte und strukturierte Oberflächen, Natur- und Kunststoffe bilden die Partitur seiner materiellen Kompositionen. Form, Farbe, Material und Idee verschmelzen reduziert auf das für die Aussage Notwendige, welches in seiner Klarheit und subtilen Finesse den äussersten Rahmen gestalterischer Möglichkeiten streift. - Wolfgang Puissant